Die "Kathedrale des seligen Basilius" ist eines der wichtigsten Wahrzeichen Moskaus. Nach dem Sieg Ivans des Schrecklichen über die Tataren, wurde die Kirche zunächst aus Holz und ab 1555 aus Stein errichtet.
Neun bis zu 115 Meter hohe Hauptkuppeln beinhalten acht Einzelkirchen, welche symbolisch für die acht Schlachten um Kasan stehen. Die mittlerweile farbigen Zwiebeltürme werden als Turbane der unterlegenden Tataren interpretiert. Die gesamte Kirche wirkt asymmetrisch, ist aber in den vier mittelgroßen Türmen nach den vier Himmelsrichtungen ausgerichtet und vom Grundriss gänzlich symmetrisch.
Die Glocken wurden 1929 ausgehängt und kamen erst 1990 wieder an ihren ursprünglichen Platz. Dass die Kirche noch steht ist fast ein Wunder - sie sollte wie hunderte anderer Kirchen auch unter Stalin gesprengt werden.
Heute ist die Basilius-Kathedrale ein Museum, in dem nur noch gelegentlich Gottesdienste stattfinden.
Basilius (gest. 1552) war übrigens ein sogenannter "Narr in Christo", eine sehr russische Erscheinung. Barfuß und unter seinem Schmutz meist nackt, lief er durch die Straßen Moskaus und wurde von den Moskowitern als Verkünder der Wahrheit geliebt und verehrt. Sie sahen in ihm den Verwalter des Jüngsten Gerichts auf Erden, der niemanden fürchtete. Er ist in einer der Kapellen bestattet und gab der Kirche so ihren eigentlich volkstümlichen Namen.